“Hernien”
 
 

 

Was sind Hernien?

Hernien (umgangssprachlich als „Brüche“ bezeichnet) entstehen an Schwachstellen der Bauchdecke, zum Beispiel dort, wo die Nabelschnur beim Kind eintritt oder die Samenleiter beim Mann aus der Bauchdecke in den Hoden ziehen. Sie können angeboren oder erworben sein. Letzteres ist der Fall, wenn beispielsweise nach einer Bauch-Operation eine Lücke im Bereich der Narbe entsteht. 

 

Ursachen & Häufigkeit

Neben einem unvollkomme­nen Verschluß der Bauchdecke in der Kindheit können Bindegebesschwäche, das Heben starker Lasten, heftiges und langanhaltendes Husten oder frühere Bauch-Operationen ursächlich sein.

Einer von 4 Männern und eine von 50 Frauen erleiden im Laufe ihres Lebens einen Leistenbruch; Frauen gelegentlich einen Schenkelbruch (Femoralhernie). Der Leistenbruch ist die häufigste Hernienform und eine der häufigsten chirurgisch zu behandelnden Erkrankungen über­haupt. Aber auch andere Brüche der Bauch­wand können Beschwerden bereiten.

 


Nabelbruch (von innen) - Quelle: eigene OP

 

Symptome & Gefahren

 

Anfangs verspürt man oft nur ein leichtes Ziehen oder ein Druckgefühl. Später finden sich sicht- und tastbare Vorwölbungen. Brüche bilden sich nicht von alleine zurück, sondern haben eher die Tendenz, an Größe zu­zunehmen. Prin­zipiell besteht daher die Gefahr, daß sich Darmschlingen im Bruchsack einklemmen. Im schlimmsten Fall kann es so zum Absterben des Darmes kommen. Dies geht mir starken Schmerzen und häufig Erbrechen einher. In dieser Situation ist eine dringende Operation erforderlich. Besteht eine Hernie über sehr lange Zeit, kann sie mitunter große Ausmaße annehmen und so zur Behinde­rung beim Gehen (Hodenbruch) oder beim Tragen einer Hose (Nabel- oder Narbenbruch) führen. Ist darüber hinaus viel Darminhalt im Bruch sozusagen „heimisch“ geworden - das heißt, ständig außerhalb der Bauch­decke liegend - dann kann es sein, daß eine Bruchoperation nicht mehr möglich ist.

 

 

Diagnostik

 

Brüche können Ärzte meist allein durch eine körperliche Untersuchung feststellen. Gelegentlich benötigt man eine zusätzliche Abklärung mit einem Ultraschall oder eine Kernspin-(MRT)-Untersuchung. Selten entdeckt man eine Hernie auch erst im Rahmen einer Bauchspiegelung aus anderen Gründen als Zufallsbefund.

 

Rezidive

Die Heilungschancen nach einer operativen Versorgung sind hoch. Nach 3 Jahren treten je nach Verfahren zwischen 1 und 3 % Rezidive auf. Eine gewisse Schonung für ca. 3-6 Wochen nach der Operation ist notwen­dig, damit die Netze stabil einheilen. Danach gibt es keinerlei Einschränkungen.

 

Therapie & Techniken

 

Nicht alle Brüche sind operations­pflichtig. Ob Sie tatsächlich operiert werden sollten, beratschlagen wir gerne mit Ihnen gemeinsam. Denn es gibt heutzutage einfache und schonende Operationsverfahren - entweder minimal-invasiv (endoskopisch), das heißt über die „Schlüsselloch-Technik“ - oder offen chirurgisch über einen kleinen Schnitt. Oft kann der Eingriff ambulant oder mit einer Übernachtung durchgeführt werden. Fast immer kommen zur Bauchwand­verstärkung Netze zum Einsatz, um die Bruchlücken stabil zu verschließen.

 

ProGrip-Mesh - Quelle: Medtronic™ Inc. Minneapolis, USA

 


Risiken und Nachbehandlung

 

Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es natürlich auch in der Hernienchirurgie allgemeine Risiken wie Wund­heilungsstörungen, Infektionen oder Blutungen. Diese sind aber aufgrund der kleinen Zugangswege und der heutigen Operationsverfahren selten.

Gelegentlich kann es bei einer Leistenbruch-Operation zu einem Anschwellen des Hodens kommen. Selten wird der Samenleiter beinträchtigt oder es kommt zu einer - oft vorübergehenden - Taubheit des Hodensacks. Verletzungen des Dames sind sehr selten.


Rezidive

Die Heilungschancen nach einer operativen Versorgung sind hoch. Nach 3 Jahren treten je nach Verfahren zwischen 1 und 3 % Rezidive auf. Eine gewisse Schonung für ca. 3-6 Wochen nach der Operation ist notwen­dig, damit die Netze stabil einheilen. Danach gibt es keinerlei Einschränkungen.

 

 
 
Krankenversicherung Pferd